Am 28. und 29. September fanden in Hagenow, Mecklenburg-Vorpommern, die Norddeutschen Ranglisten der Unter-11- und der Unter-13-Jährigen statt, die zuletzt stets vom TTV Schleswig-Holstein dominiert wurden, der auch dieses Mal das größte Kontingent an Startern stellte.
Für Berlin traten Casper Gausepohl, Luis Geßner (Füchse), Finley Mycroft (SCC) und Samuel Grandy (Hertha) sowie Nika Matsour (Steglitzer TTK), Sarah Sophie Reichardt (CfL Berlin), Talea Krüger und Anastasia Komarova (eastside) bei den Großen und Mika Palacios-Meißner (eastside) und Nina Dembour (Füchse) bei den Kleinen an. Zunächst fielen wir vor allem durch unsere nagelneue Verbandskleidung von Sponsor Gewo auf, später konnten wir aber auch spielerisch nachweisen, wie gut und hart wir unter Andrej Bondarevs Leitung und auch in unseren Vereinen inzwischen trainieren:
Casper, der eigentlich in jedem Spiel gut mithalten konnte, erreichte einen etwas unglücklichen sechsten Platz. Finley hätte jedes seiner Spiele gewinnen können, manchmal fehlte aber einfach das entscheidende Quäntchen Glück wie in seinem Spiel gegen Luis, das er in der Verlängerung des fünften Satzes durch einen Netzkantenball verlor oder auch bei seiner ebenfalls äußerst knappen Niederlage gegen Samuel. Am Ende durfte er sich die Bronzemedaille umhängen lassen. Noch besser machte es überraschend der nur kurzfristig als Nachrücker zum Feld dazugestoßene Luis, der sich nach vielen harten Kämpfen über Silber freuen durfte. Am besten lief es aber für Samuel: Zwar musste er zunächst eine Niederlage gegen Luis einstecken, konnte dann aber alle weiteren Spiele für sich entscheiden, so dass er am Ende doch noch ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen durfte, das somit ausschließlich von Berliner Athleten besetzt wurde. Hervorragend!
Bei den Mädchen 13 zeigte Sarah, dass sie gut mithalten und vor allem die höher eingestufte Fiona Enger aus Hamburg bezwingen konnte. Am Ende reichte es für einen guten 8. Platz, der ihren stetigen Leistungszuwachs widerspiegelt. Talea startete unglücklich mit einer Niederlage gegen Anastasia ins Turnier, konnte dafür aber Nika knapp bezwingen. Gegen die Turnier-Favoritinnen, Jenny Li aus Schleswig-Holstein und Mascha Przygoda zog sie leider jeweils knapp den Kürzeren, so dass sie insgesamt auf einem guten fünften Platz landete. Auch Anastasia scheiterte knapp an der wesentlich höher eingestuften Jenny, konnte dafür aber Mascha knapp bezwingen, so dass sie am Ende einen sensationell guten dritten Platz für Berlin holen konnte. Nika musste sich zwar in fünf Sätzen Talea geschlagen geben, gewann aber alle anderen Spiele, vor allem die gegen Jenny und Mascha, die sie dadurch im letzten Spiel noch knapp hinter sich bringen konnte und erreichte so die Goldmedaille Norddeutschlands, nachdem sie bei der Berliner Rangliste nur Dritte geworden war, was noch einmal zeigt, über wie viele wirklich gute Spielerinnen wir in diesem Jahrgang verfügen.
Bei den Kleinen präsentierte sich Mika ebenfalls hervorragend. Nachdem der verspielteste unserer Starter es seit dem Sommerlehrgang gelernt hat, härter an sich und auch seiner Technik zu arbeiten, konnte er nun erstmals auch überregional die Früchte dieser Arbeit ernten und nach immer wieder begeisterndem und mutigem Angriffsspiel einen stolzen dritten Platz holen, bei dem sogar mehr drin gewesen wäre. Im Spiel gegen den hohen Favoriten und letztlichen Ranglistensieger Bennet Deutsch aus Schleswig-Holstein lag er schon 2:0 in Führung, um sich dann doch noch nach großartigem Kampf knapp geschlagen geben zu müssen. Dennoch ein toller Erfolg!
Am besten aber erging es Nina, die bei den Unter-11-Jährigen nie auch nur in Gefahr geriet, einen Satz zu verlieren und sich mit 9:0 Spielen und 27:0 Sätzen trotz Erkältung Gold holte. Vielleicht hätte sie schon eine Jahrgangsstufe höher antreten sollen, aber so konnte Berlin noch eindrucksvoller nachweisen, über welches Potential an guten jungen Spielern es verfügt.
Um dieses wirklich ausschöpfen zu können, benötigen wir aber noch mehr Unterstützung. Andrej Bondarev ist sicherlich der einsatzstärkste Trainer, den wir je hatten und zweimal in der Woche hilft ihm auch Michael Huber-Petersen sehr gut, aber um unseren Spielern vergleichbare Angebote wie die anderen erfolgreichen Verbände bieten zu können, brauchen wir einfach mehr Trainer und Helfer oder Sponsoren, die uns solche finanzieren. Wer irgendwie helfen kann, melde sich bitte direkt bei Andrej oder bei Nicolai Wölk, unserem Jugendwart, der auch diese Reise für uns organisiert hat, wofür wir sehr dankbar sind.
Alles in allem war das mit drei Goldmedaillen, einmal Silber und dreimal Bronze in vier Wettbewerben ein großartiger Erfolg für den Berliner Tischtennis Verband, der damit die Schleswig-Holsteiner im Bereich der Jüngsten vom norddeutschen Thron gestoßen hat!
Susanne Dembour