Am Freitag, dem 24.9., brachen wir, Anne Dembour, Devin Firat, Silas Lips und Felix Ripplinger sowie Jens Ruland als „chef de mission“ und ich auf, um im hohen Norden, in Eggebek bei Flensburg, bei der Nordrangliste 13 zu sehen, ob wir nach der langen Wettkampfpause auch im überregionalen Vergleich bestehen könnten. Nachdem gewisse Anlaufschwierigkeiten dank Rons resoluter Hilfe überwunden wurden, erreichte unser Team glücklich gemeinsam im Bus Flensburg, wo es nach dem Abendbrot nur noch schnell ins Bett ging.
Am nächsten Morgen trafen wir dann in der Halle auf Hendrik Bartels, unseren neuen Landestrainer, der sich dankenswerter Weise bereit erklärt hatte, schon vor Dienstantritt für seine künftigen Spieler als Coach zur Verfügung zu stehen und dies dann auch sehr engagiert tat. Unsere Ziele bestanden darin, allen unseren Athleten zu vermitteln, wie man sich innerhalb eines Turniers professionell verhält, angefangen bei der Bettruhe, über die Ernährung und Bekleidung und das sich rituell wiederholende Aufwärmprogramm bis zum Verhalten am Tisch. In sportlicher Hinsicht galt es zu erreichen, dass alle Kinder am nächsten Tag in der Gruppe der besten Acht antreten dürften.
Anne, die während des letzten Jahres wegen wachstumsbedingter Schmerzen immer nur eingeschränkt hatte trainieren können und zudem durch eine gerade erst abklingende Erkältung geschwächt war, hatte es zunächst schwer, ins Turnier zu kommen und verlor gleich zwei ihrer Spiele gegen schwächer eingeschätzte Gegnerinnen. Aber sie verzweifelte nie, kämpfte so gut es ging und erreichte in ihrer Gruppe dann doch noch glücklich den zweiten Platz, wobei sie nur eine der beiden erlittenen Niederlagen in die Gruppe der besten Acht mitnehmen musste.
Und auch die Jungen gingen durch Täler und erklommen Berge, zumal die Leistungsdichte bei ihnen noch stärker war als bei den Mädchen, sodass alle erkennen mussten, dass es auf diesem Niveau einfach nicht ausreicht, den Ball mal nur abwartend im Spiel zu halten und sich quasi ein wenig auszuruhen, weil die Gegner dies dann regelmäßig eiskalt ausnutzten, um ihr Spiel durchzusetzen. Am Ende erreichten aber alle drei das gesteckte Ziel, die Gruppe der besten Acht.
Am nächsten Tag hingen die Trauben dann natürlich noch ein Stückchen höher, sodass Felix kein weiteres Spiel mehr gewinnen konnte, aber seinen guten achten Platz, seinen Sieg gegen den späteren Dritten und seinen Fünf-Satz-Krimi gegen den Vierten vom Vortag kann ihm niemand mehr nehmen.
Silas, der durchgängig von Hendrik betreut wurde, erzielte einen sehr schönen Erfolg gegen den späteren Zweiten aus Brandenburg und wurde am Ende guter Siebter.
Devin spielte wieder viele nervenaufreibende und von Emotionen geprägte Spiele. Während er sich mal wieder aufopferungsvoll kämpfend in die Bande warf, sprach mich ein älteres, sehr gediegen wirkendes Ehepaar, das hinter mir auf der Tribüne Platz genommen hatte, auf ihn an und vermittelte mir, welche Freude sie beim Zuschauen empfanden. Am Ende reichte es dann für ihn für Platz sechs, wobei er aber als einziger unserer Starter auch im nächsten Jahr noch einmal bei diesem Wettbewerb antreten darf.
Anne und ihr Coach Jens wurden derweil zu einer immer perfekteren Einheit. Zwar verlor sie gegen ihre Dauerrivalin Kira, die später Zweite wurde, recht glatt, aber sie spielte durchweg gegen jede Gegnerin hoch konzentriert und gab keinen Punkt freiwillig her. Im letzten Spiel wurde sie dann für ihre großartige Einstellung mit einem spektakulären Sieg gegen die noch ungeschlagene Siegerin des Turniers belohnt und durfte sich dann auch noch über den Pokal für den dritten Platz freuen, spielgleich mit der Zweiten.
Insgesamt war das, glaube ich, für uns alle eine tolle Reise, auf der die Kinder viel gelernt und ihr Bundesland wirklich würdig und sogar professioneller als die meisten anderen Starter vertreten haben.
Das lässt für die Jungs auf einen guten Future-Cup übernächstes Wochenende hoffen!
Susanne Dembour
Foto: Dietmar Ripplinger