Unter ungünstigen Vorzeichen reiste das Berliner Schüler Team zum diesjährigen Deutschlandpokal (08. und 09.04.) nach Dinklage (TTVN). Nicht nur, dass sich Benjamin Voßkühlers Verletzung als langwierig und hartnäckig erwiesen hatte, zu allem Unglück fing sich Jan Mathe auch noch einen Magen-Darm-Infekt ein und musste kurzfristig erkrankt absagen. Neben Fernando Janz (Füchse Berlin) kamen nun also Jamil Kanan (ebenfalls Füchse) und Yuxiang Ding (Hertha BSC) zum Einsatz. Vor Ort wurde unsere Mannschaft (nicht unerwartet) in den B-Pool umgesetzt und hatte nun die Aufgabe in einer Gruppe mit Bremen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt einen der beiden ersten Plätze zu belegen, um die Chance auf eine Top 10 Platzierung zu wahren. Mit Bremen wartete im Auftaktmatch der vermeintlich schwächste Gegner und die Berliner Jungs konnten ein deutliches 4:0 einfahren. Erwähnenswert dabei der Erfolg von Yuxiang gegen die Nummer 1 der Hansestädter. Ein etwas anderes Kaliber stand dem Team mit Schleswig Holstein dann in Spiel zwei vor der Brust und dementsprechend war die Freude groß, als der 4:1 Erfolg feststand. Diesmal war es Jamil, der den Big Point einfuhr, als er Max Westphal, dem er im Viertelfinale der Norddeutschen Schülermeisterschaften noch unterlegen war, im Schlüsselspiel der Partie bezwang. Auch Yuxiang zeigte wieder eine überzeugende Leistung und zwang den Norddeutschen Vizemeister der Schüler Penderak in den Entscheidungssatz. Das abschließende 4:2 gegen Sachsen-Anhalt bedeutete dann den Gruppensieg. Damit war aber noch nichts erreicht, denn mit einer Niederlage im nun folgenden Zwischenrundenspiel hätte der ersehnte 10. Platz weiter auf der Kippe gestanden. Das Los entschied über unseren Gegner und wir erwischten mit dem Rheinland just den Landesverband, der an unserer statt in den A-Pool gesetzt worden war. Kurz gesagt: es wurde dramatisch und es war Jamil Kanan, der in der Verlängerung des 5. Satzes seines zweiten Einzels nach Abwehr von Matchbällen, der eigenen Vergabe hoher Führungen, des Aufholens uneinholbar erscheinenden Rückständen usw. den Berliner Sieg und den damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale besiegelte. Im letzten Spiel des Tages zog man sich dann gegen die Turnierfavoriten vom TTVBW bei der 1:4 Niederlage achtbar aus der Affaire.
Am Sonntag in den Platzierungsspielen um Platz 5 – 8 zeigte sich bei unseren Spielern, dass ihnen die Erfahrung auf nationaler Ebene doch noch fehlt und ein Spannungsabfall war deutlich sichtbar. Gegen den WTTV ging es zwar in das Entscheidungsspiel, aber dieses konnte nun nicht mehr erfolgreich gestaltet werden und auch das abschließende 2:4 gegen Sachsen war nur bedingt zufrieden stellend. Letztendlich überwog aber die Freude über den unter diesen Umständen nicht erwarteten 8. Platz. Noch nicht erwähnt wurde in diesem Artikel Fernando Janz. Nur soviel: Fernando verlor im gesamten Turnierverlauf nur gegen den Deutschen Schülermeister Kay Stumper und erspielte eine überzeugende 13:1 Bilanz. Zwar zählten einige seiner Gegner nicht zur allerersten nationalen Garnitur, jedoch konnte er u.a. Carlos Dettling bezwingen, gegen den er beim Top 12 noch deutlich verloren hatte. Insgesamt wirkte Fernando deutlich stabiler und es zeigte sich, dass Fernando in den letzten Wochen noch einmal einen deutlichen spielerischen Sprung gemacht hat.
Der BTTV gratuliert Spielern und Betreuern zu dieser Leistung, die man so im Vorfeld kaum erwartet hätte.
Jens Ruland