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Talent-Team-Cup 2025

Nach mehr als sechsstündiger Anreise zuletzt durch eine Berglandschaft mit märchenhaft verschneiten Nadelwäldern trafen wir am späten Freitagnachmittag (10.1.) im malerischen rheinlandpfälzischen Nassau mit seinen vielen alten Fachwerkhäusern ein. Aber nicht dieses schönen Anblicks wegen waren wir gekommen, sondern um uns beim Talent-Team-Cup der unter 12-Jährigen mit den Besten anderen Verbänden Deutschlands zu messen.

Quelle: Susanne Dembour

Bei den Mädchen waren wir zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in die bessere A-Gruppe gesetzt, was aber bedeutete, dass es zunächst auch nur schwere Spiele zu bewältigen galt. Mit Teamleaderin Anastasia Komarova vom TTC Eastside, der noch ein Jahr jüngeren Nina Dembour von den Füchsen und Sarah Sophia Reichardt vom CFL ging es zuerst gegen den starken Westdeutschen Tischtennis Verband, gegen den wir allerdings kaum Chancen hatten und nur Anastasia mithalten und ein Spiel für sich entscheiden konnte. Nina mangelte es nach ihrer langen Krankheit noch deutlich an Kraft und Wettkampfhärte. Auch im Anschluss gegen die Favoritinnen und späteren Turniersiegerinnen aus Baden-Württemberg hatten wir keine Chance. Dann aber im letzten Gruppenspiel gegen das Team aus dem Rheinland, Andrejs neuem Arbeitgeber, konnten wir unsere Chancen beim knappen 3:2 nutzen, wobei Anastasia durch gleich zwei Siege überzeugte und auch Nina sich nach zunächst einer knappen Niederlage weiter steigern und einen wichtigen Punkt gegen ihre gleichaltrige Konkurrentin holen konnte.

Dann in der Zwischenrunde ging es gegen die ewigen Konkurrentinnen aus Brandenburg, wobei Anastasia und Nina jeweils gegen die 1 knapp verloren, die 2 aber schlagen konnten, so dass Sophias erster Sieg gegen deren Nummer 3 die Entscheidung für uns brachte.

Im Spiel um den Einzug ins Halbfinale trafen wir dann auf die Pfalz, deren Nummer 1 für Anastasia und Nina leider nicht zu schlagen war, so dass es wieder auf Sophies Spiel gegen die 3 ankam. Sophia führte bereits 2:0 und war die bessere Spielerin, die vorangegangenen Spiele und die aufgeheizte Stimmung in der Halle waren aber nicht spurlos an ihr vorübergegangen, so dass sie starke Kopfschmerzen und dadurch auch Konzentrationsprobleme bekam, um dann trotz großen Kampfes doch noch in der Verlängerung des fünften Satzes zu verlieren.

Also ging es in die Trostrunde und dort zuerst gegen Sachsen-Anhalt, das wir recht souverän 4:1 schlagen konnten, um dann im Spiel um Platz 5 auf Schleswig-Holstein zu treffen. Sowohl Anastasia, als auch Nina verloren knapp gegen die 2, gewannen aber gegen die 1, so dass es erneut auf Sophias Spiel gegen die 3 ankam. Wieder entwickelte sich ein äußerst zähes 5 Sätze andauerndes Ringen zwischen ihr und ihrer mit einer unangenehmen Noppe gerüsteten Konkurrentin, diesmal aber mit dem glücklicheren Ausgang für sie, so dass wir im Endeffekt stolze Fünfte von ganz Deutschland wurden, eine Platzierung, die wir lange nicht mehr erreicht hatten.

Quelle: David Geßner

Unsere Jungs, Finley Mycroft (SC Charlottenburg), Luis Geßner (Füchse Berlin), Samuel Grandy (Hertha BSC) und Mika Palacios-Meißner (TTC Berlin Eastside), hatten in diesem Jahr Großes vor. Schließlich hatten wir dir komfortable Situation, dass unsere drei Stammspieler Finley, Luis und Samuel im Jahrgang 2013 zur deutschen Spitze gehören und in der Lage sind, nahezu jeden Spieler in Deutschland zu schlagen. Mit diesem ausgeglichenen Team, unterstützt vom noch jüngeren Mika, galt es, eine Medaille oder gar den Sieg zu holen.

Die Ausgangslage war dann zunächst jedoch nicht die beste. Luis war drei Wochen krankheitsbedingt ohne Training und fuhr mit nur zwei sehr kurzen Alibi-Einheiten auf dem Schläger zum Turnier. Dennoch war er guter Dinge, dass es ein gutes Turnier werden könnte. Auch Finley hatte die Woche vorher mit einem Infekt zu tun, erholte sich jedoch noch rechtzeitig und war zum Turnierstart wieder fit.

Als Mannschaft waren wir an Position drei gesetzt, wobei fünfzehn Teams mitspielten. Im A-Pool gesetzt hatten wir es in unserer Gruppe mit Thüringen, Niedersachsen und Bayern zu tun. Ziel war es, mindestens Gruppenzweiter zu werden, um damit die Qualifikation für das Viertelfinale sicher zu erreichen. Dies gelang uns auch souverän.

Zunächst ging es gegen Thüringen, gegen die wir mit 4:1 gewinnen konnten. Thüringen hatte mit Niklas Wrobel einen starken Einser, der Finley, welcher insgesamt ein sehr starkes Turnier spielte, besiegen konnte, jedoch gegen Samuel, der stark spielte, unterlag. Die übrigen Spiele konnten die drei Jungs hier souverän für sich entscheiden.

Danach ging es gegen Niedersachsen, deren Nr. 1 Kirill Manalaki sehr klar die deutsche Spitze anführt. Kirill ist der einzige Spieler, den unsere Jungs noch nicht besiegen können. Samuel machte dennoch ein sehr gutes Spiel gegen ihn und konnte den ersten Satz gewinnen. Danach setzte sich die Klasse des auch körperlich schon sehr starken Niedersachsen durch. Luis gewann sodann souverän gegen die Nr. 2 der Niedersachsen. Auch Finley konnte sein Spiel gegen die Nr. 3 deutlich gewinnen. Luis unterlag dann einem stark spielenden Kirill, so dass es an Samuel war, den Siegpunkt zu holen, was ihm aufgrund seiner spielerischen Überlegenheit auch gelang. Damit konnte einer der fünf großen Verbände, die stets vorne mitspielen, besiegt werden.

Das Viertelfinale war mit dem sicheren zweiten Platz in der Gruppe geschafft, so dass nun auch Mika zum Zuge kam und gegen die starken Bayern spielen konnte. Luis konnte zunächst pausieren. Finley spielte gegen einen der Top 3 Spieler Deutschlands (DTTB- Talentkader) Felix Heidemann und hatte diesen abermals am Rande einer Niederlage. So verlor er wie schon beim Top 32 im Frühjahr nur äußerst knapp nach einem starken Spiel im fünften Satz gegen ihn. Finley hat auch hier wieder gezeigt, was für ein großes Potential er hat. Samuel fand gegen den Zweier der Bayern Lian Straub nicht gut ins Spiel und verlor recht deutlich gegen diesen. Mika, der noch ein Jahr jünger als die anderen Jungs ist, spielte frei auf, hatte Spaß und machte ein gutes Spiel, das er jedoch am Ende relativ klar verlor.

Nun wurde Luis eingewechselt, um sich gegen den starken Einser Felix Heidemann zu beweisen. Nach starkem Spiel und großem Kampfgeist schaffte Luis es schließlich, das Spiel in fünf Sätzen für sich zu entscheiden. Finley in Topform fuhr schließlich noch einen souveränen Sieg gegen die Nr.3 der Bayern ein, so dass wir mit 2:3 das Spiel um Platz 2 der Gruppe verloren, was wiederum nicht schlimm war, da wir durch den Einsatz von Mika nicht auf Sieg spielten. An dieser Stelle ein großes Lob an Mika, der das Team durchweg lautstark unterstützte, anfeuerte und die Jungs vor den Matches einspielte. Im kommenden Jahr wird Mika sicher sehr viele Einsätze haben, wenn die größeren Jungs sich aus de U12 Disziplin verabschieden.

Nachdem wir die Zwischenrunde auslassen konnten, da wir bereits für das Viertelfinale qualifiziert waren, ging es im Viertelfinale gegen einen starken Gegner aus Baden-Württemberg, einer der Top 5 Verbände Deutschlands. Es war ungewohnt als kleiner Berliner Verband hier leicht favorisiert zu sein, ist es doch meistens so, dass Berliner Teams eher chancenlos gegen große Verbände wie diesen sind. Samuel spielte zunächst gegen Eren Ahmed, der insgesamt ein sehr starkes Turnier spielte. Eine 2:0 Führung reichte am Ende leider nicht aus, da Eren dann fehlerfrei spielte und das Spiel für sich entschied. Luis spielte gegen Levin Würzberger, einem Top 3 Spieler des Jahrgangs 2014. Luis konnte das Spiel klar für sich entscheiden. Finley ließ ebenso nichts anbrennen und gewann sein Spiel klar. Nun spielte Luis gegen Eren, erarbeitete sich ebenso eine 2:0 Führung, leider dann mit ähnlichem Verlauf. Eren kämpfte sich zurück und holte sich mit fehlerfreiem Angriffsspiel noch den Sieg. Nun war es an Samuel, den Entscheidungssieg einzufahren, was ihm mit einem souveränen Sieg gegen Levin Würzberger auch gelang.

Damit war das Halbfinale erreicht und der nächste große Verband besiegt. Die Jungs zeigten, dass sie zur deutschen Spitze gehören und bestätigten ihren Setzplatz unter den Top 4 Teams.

Im Halbfinale ging es am Sonntag schließlich gegen die starken Hessen, die an 1 gesetzt waren. Wir waren guter Dinge, auch diese auf dem Weg ins Finale bezwingen zu können. Dort warteten mit dem Abwehrspieler Joel Rohaly und Jonathan Kilian abermals zwei DTTB-Talentkaderspieler auf unsere Jungs. Auch die Nr. 3 der Hessen Niklas Wasse war stark einzuschätzen. Die Hessen waren ein Brocken, aber die Vorzeichen standen nicht schlecht. Da sowohl Finley als auch Samuel und Luis gegen Jonathan Kilian bereits gewinnen konnten und auch die Nr. 3 der Hessen schlagbar für unsere Jungs war. Wir spielten schließlich oben mit Luis und Finley und unten mit Samuel. Das Niveau der Spiele war von Anfang an sehr hoch und die Halle schaute gespannt zu. Das Spiel war an Dramatik kaum zu übertreffen. Andrej, der zuvor Trainer bei den Hessen war, war kaum noch zu halten, so spannend ging es zu.

Finley spielte zunächst gegen Joel (DTTB-Talentkader), der favorisiert und zuvor ungeschlagen im Turnier war. In einem packenden 5-Satzkrimi gelang es Finley unerwartet, den sehr sicher spielenden Abwehrspieler mit 17:15 zu bezwingen. Das Finley die Qualitäten gegen Abwehrspieler hat, bewies er bereits beim letzten Deutschlandpokal der U13 Jugend gegen den WTTV.

Parallel dazu spielte Luis gegen Jonathan Kilian (DTTB-Talentkader), der im April das Top 32 Turnier ohne Spielverlust gewann. Luis konnte Jonathan bereits Ende Mai beim WTT Youth Contender in Berlin bezwingen. Nach einem hochklassigen Spiel und einem klaren fünften Satz konnte Luis das Spiel schließlich für sich entscheiden. Damit stand es 2:0 und wir brauchten nur noch einen Sieg von drei zu spielenden Spielen, um das Finale des Turniers zu erreichen. Die Zuversicht war nun groß, da wir mit Samuel eine sehr starke Nr. 3 hatten, die leicht favorisiert in das Spiel gegen den Hessen Niklas Wasse ging. Samuel fand jedoch nicht wirklich ins Spiel und unterlag am Ende. Leider blieb er dabei unter seinen spielerischen Möglichkeiten. Man darf jedoch den Druck im Rahmen eines solch wichtigen Spiels, noch dazu in einem Halbfinale, nicht unterschätzen.

Wir kämpften also weiter. Luis, machte ein sehr starkes Spiel gegen den Abwehrer Joel Rohaly, auf das er sich vor einigen Wochen extra durch eine Trainingseinheit mit Irina Palina vorbereitete und unterlag nur knapp, so dass es 2:2 stand. Nun hatte Finley die unliebsame Aufgabe, das entscheidende Spiel gegen den stark spielenden Jonathan Kilian zu gewinnen. Es war ein umkämpftes Spiel, Spieler und Trainer fieberten an der Bande mit. Leider hat es am Ende jedoch nicht gereicht und Finley verlor knapp im 5. Satz. Die Enttäuschung war bei allen groß. Es war ein dramatisches, hochklassiges Halbfinale und unsere Jungs zeigten fantastisches Tischtennis.

Im anschließenden Spiel um Platz 3 gegen den starken WTTV war den Jungs die herbe Niederlage anzumerken. Luis, der erkältungsbedingt seine letzte Kraft im Spiel gegen Hessen gelassen hatte sowie Samuel, der ebenfalls an der Niederlage gegen Hessen zu knabbern hatte, verloren ihre Spiele gegen stark spielende und kämpferisch auftretende Gegner. Nur Finley hatte weiterhin Topform und konnte beide Spiele für sich entscheiden. Somit reichten wir unseren Gegnern nach einem knappen 2:3 die Hand.

Fazit:

Ein etwas undankbarer vierter Platz! Es war mehr drin, wir standen kurz vor dem Finale. Aber wir haben gezeigt, dass wir ein sehr starkes Team haben und im Jahrgang 2013 jeden schlagen können. Das stimmt zuversichtlich. Es wäre toll, wenn die Vereine durch derartige Ergebnisse motiviert werden, die Jugendarbeit und den Leistungssport noch mehr zu fördern, damit wir auch in Zukunft solche Ergebnisse erzielen können.

Herzlichen Dank noch einmal an unseren Verbandstrainer Andrej Bondarev, der diesen Aufschwung möglich gemacht hat, der uns zum 31.01. aber leider verlassen wird. Möge Dir auch an Deiner neuen Wirkungsstätte Erfolg beschieden sein! Wir werden Dich sicherlich vermissen!

Herzlichen Dank zudem an Nico, der diese Reise für uns organisiert und auch die Jungen mitbetreut hat!

Berichte von Susanne Dembour für die Mädchen und David Gessner für die Jungen

  • 21.01.2025
  • Steffen Zeidler
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