Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Gudrun Engel, einer großartigen Sportlerin und Persönlichkeit des TTC Berlin-Neukölln, die leider am 18.4.24 im achtzigsten Lebensjahr verstorben ist.
Gudrun wurde am 9.4.45 als zweites Kind von Horst und Helga Fischer in Berlin geboren. Mit dem Tischtennis kam sie schnell über ihre Eltern und die große Schwester Jutta in Kontakt. Bereits im Jahr 1953 trat sie dem Verein für Volkssport bei, in dem ihr Vater als 1. Vorsitzender tätig war. Hierbei handelte es sich um den Vorläufer des TTC Berlin-Neukölln. Obwohl sie zunächst in der Turnabteilung aktiv war, fand sie dann später Gefallen am Tischtennisspielen und blieb über 70 Jahre ununterbrochen Vereinsmitglied!
Gudrun spielte in zahlreichen Mannschaften und erlangte sogar einen Platz in der 1. Damenmannschaft, die ein Jahr lang in der 1. Bundesliga spielte. Ihr unkonventionelles Spiel machte es ihren Gegnerinnen immer schwer, gegen sie zu gewinnen.
Besondere Erfolge erzielte Gudrun im Seniorenbereich. Sie trug maßgeblich zum Erringen von Norddeutschen, Deutschen – und Pokal-Mannschaftsmeisterschaften für den Verein bei. Im Jahr 2001 wurde sie Norddeutsche Meisterin im Einzel in der Altersklasse Ü50.
Der größte Erfolg ihrer Karriere war der Gewinn der Weltmeisterschaft im Doppel in der Altersklasse Ü60 im Jahr 2010 in China, gemeinsam mit ihrer Schwester Jutta. Dieser Titel wird immer als Zeugnis ihrer großen sportlichen Leistung in Erinnerung bleiben.
Gudrun Engel wird aber nicht nur als erfolgreiche Sportlerin, sondern auch als liebevoller und engagierter Mensch in unseren Herzen weiterleben. Sie konnte auf andere zugehen, war jederzeit empathisch, kümmerte sich gerne um neue Mitglieder und brachte Anfängern das Tischtennisspielen bei.
Durch dieses freundliche Wesen und ihr tatkräftiges Handeln über 30 Jahre im Vorstand des Vereines, darunter 10 Jahre als Vorsitzende und danach noch 10 Jahre als Ehrenvorsitzende, hat sie den Verein stark geprägt. Besonderes Anliegen war ihr immer, für alle Menschen offen zu sein, egal welcher Herkunft.
Im Berufsleben arbeitete Sie in der Grundschule als Vorklassenleiterin. Hier verstand sie es in wundervoller Weise Beruf und Hobby zu verknüpfen und ermöglichte mehrere Jahrzehnte als Schulsportbeauftragte des Berliner Tischtennisverbandes vielen Kindern, Begeisterung am Tischtennissport zu entwickeln. Als Bindeglied agierte sie dabei immer zwischen Schul- und Vereinssport.
Aufgrund dieser zusätzlichen ehrenamtlichen Tätigkeit, die das Engagement für „Jugend trainiert für Olympia“ einschließt, wurde Sie unter anderem mit der Ehrennadel in Silber des Deutschen Tischtennisbundes ausgezeichnet.
Ihr herausragendes Engagement für den Sport hat sie jahrelang auch als Schiedsrichterin und als Übungsleiterin für Kinder, Erwachsene und den Gesundheitssport zusätzlich erbracht.
Ihr großes Herz galt aber nicht nur Kindern und dem Tischtennissport, sondern insbesondere auch sozialschwachen Menschen. In den letzten Jahren hat sie noch viele Projekte betreut und dabei ihren persönlichen Beitrag geleistet, unter anderem zur Integration von Langzeitarbeitslosen sowie vonFlüchtlingen im Rahmen von Projekten des Landessportbundes Berlin und bei der Betreuung des Freizeitsportes beim TTC Berlin-Neukölln.
Gudrun Engel fehlt uns schon heute, aber In unseren Gedanken hat sie auch in der Zukunft ihren festen Platz. Wir werden Sie sehr vermissen.
Andreas Peikert
(Vorsitzender des TTC-Berlin-Neukölln e.V.)
Der Nachruf und die Traueranzeige beim TTC Neukölln
Der Berliner Tisch-Tennis Verband schließt sich diesen Worten an, Gudrun war eine Stütze für den Verband, nicht nur über das schon angesprochene Engagement im Schul- und Vereinssport sondern auch als zuverlässige Schiedsrichterin über fast 40 Jahre hinweg.
Und sie war ein sehr freundlicher, zuverlässiger Mensch, mit dem man sowohl über Sportliches als auch Privates prima reden konnte.
Wir werden sie in bleibender Erinnerung halten.
Ekkart Kleinod, Präsident