Nach einer sehr intensiven Deutschlandpokal-Vorbereitung in Linz und Berlin reisten folgende Mannschaften nach Saarbücken: Für die Jungen gingen Fernando Janz (ReiFü), Roy Affeldt (Ajax) und Benjamin Voßkühler (Hertha BSC) und für die Mädchen Sina Henning (ReiFÜ), Lisa Steinhäuser (VFL Tegel), Lilia Palina und Arina Spektor (beide ttc eastside) an den Start.
Deutschlandpokal Jugend (U18)
Vor Beginn hatte Coach Kap-herr in Bezug auf die Mädchen-Mannschaft ganz nüchtern, analysierend geträumt, dass man nach zwei sechsten Plätzen und einem durchwachsenen neunten Platz im Vorjahr dieses Mal vielleicht auch vierter werden könne… Dies konnte aber keineswegs als realistisch eingeschätzt werden, da neben den drei viel zu starken Verbänden Hessen, Baden-Württemberg und Bayern auch Schleswig-Holstein als stärker und einige andere als gleichwertig zu sehen waren. Aber es kam so wie man es nicht besser in einem Psychodramakrimithriller hätte schreiben können. Durch einen Sieg gegen WTTV und einem überraschenden Kantersieg gegen Schleswig Holstein reichte es für Platz zwei im A-Pool. Dies ersparte uns die nervenaufreibende Zwischenrunde, in der es darum geht, ob man überhaupt um die Plätze 1-8 mitspielen darf. Schon in dem Spiel gegen Schleswig-Holstein konnte man sehen, dass neben der stabil und konzentriert aufspielenden Sina auch Lilia mit einem Sieg gegen die Nummer eins Karina Pankunin den wichtigen Grundstein zum 4:0 Erfolg legen konnte. Nach einer Pause ging es dann gegen Sachsen um den Einzug ins Halbfinale und damit für diese beiden Verbände um ALLES!!!
Dieses Spiel verlief alles andere als erwartungsgemäß. Lilia verlor ihr Spiel gegen die Nummer eins Marlene Scheibe (Penholder), aber das eingeplante Spiel von Sina gegen dieNummer zwei Sonja Scheibe ging auch verloren. So war nun Lisa-Time angesagt. Sie spielte auf hohem Niveau unter wachsendem Stress und erzielte den Anschlusstreffer tief im fünften Satz. Im Doppel war Lisa dann dermaßen on Fire, dass Sina ihren Frust vergaß und sich auf ihr gewohntes Niveau zurückbewegte und bei den zwei abzuwehrenden Matchbällen im fünften Satz brillant platzierte. Die Folge war ein 2:2 und die Hoffnung kam zurück. Anschließend verlor Sina das Spitzenduell gegen Marlene Scheibe knapp im Fünften. Lilia und Lisa zeigten an dieser Stelle was sie zu leisten im Stande sind, wenn der Wille wirklich da ist. Lilia spielte aggressiv, geschickt und war sehr konzentriert und aufmerksam beim Coaching und setzte die abgesprochene Taktik fast ganz konsequent um. Lisa musste nun unter Augen aller und mit Anfeuerung durch die Jungen in das Entscheidungsspiel gehen. Beide Spielerinnen kämpften sichtlich mit dem Gegner und der eigenen Nervosität. Die Qualität des Spiels verflachte zusehends und doch konnte Lisa sich immer wieder in den entscheidenden Situationen besser kontrollieren und auch mal ein kleines „Hämmerchen“ aus der Vorhand zaubern. Sie behielt die Oberhand und sicherte den Einzug ins Halbfinale. Ich glaube eigentlich dass alle glücklich waren aber der nachlassende Druck führte dann doch zu der einen oder anderen Träne im Team. Ein wirklich schönes Erlebnis für mich.
Im Ergebnis wurden wir dann Vierter, weil gegen Hessen und BaWü einfach gar nichts auszurichten war. Ich freue mich sehr, dass Lisa und Lilia auch überregional ein paar wirklich starke Spiele gezeigt haben und wir hoffen dass euch dieser Erfolg motiviert zukünftig hart und selbstständig an euch zu arbeiten. Arina kam aufgrund von Trainingsrückstand nur auf ein paar Einsätze, zählt aber weiterhin zu den wichtigsten Aktivposten im Mädchentischtennis des BeTTV. Wir, also die Trainer des BeTTV, glauben an Deine besonderen spielerischen Fähigkeiten und hoffen, dass du sie durch viel hochwertiges Training weiterentwickelst.
Die Berliner Jungen-Mannschaft wollte den im letzten Jahr belegten 10. Platz bestätigen. Dieses Ziel rückte durch dem Ausfall der etatmäßigen zwei und drei (Emil Hu und Nick Flasche) in beinahe unerreichbare Ferne. Im nun gesetzten B-Pool zeigten die Jungs eine sehr gute und konzentrierte Leistung und gewannen ihre Spiele gegen Hamburg (4:0), Brandenburg (4:1) und Rheinland (4:1) sehr souverän. Durch sehr ausgeglichene und starkbesetzte Gruppen im A-Pool trafen wir in der Zwischenrunde (Sieg=1-8, Niederlage=9-16) auf das Team der Pfalz um Schüler-Nationalspieler Felix Köhler und Regionalligaspieler Lasse Becker. Die Jungs gingen hochkonzentriert, kämpferisch und mit unbedingtem Siegeswillen an die Tische. Zu Beginn unsere spielerisch starke und solide Nummer eins Fernando Janz. Mit einem souveränen 3:1-Erfolg über Felix Köhler brachte er uns 1:0 in Führung. Nun folgte das vermutlich eher auf der gegnerischen Seite rechnerisch eingeplante Spiel Benjamin Voßkühler gegen Lasse Becker. Benjamin hatte an diesem Tag bisher nur ein Spiel gewonnen, aber als hätte er nur ein wenig Druck benötigt und auf diesen Moment gewartet, konnte er mit konkreten taktischen Anweisungen von dem in diesem Spiel unterstützenden Coach von Kap-herr und der perfekten Umsetzung und einer starken spielerischen Leistung dieses Spiel mit 3:1 gewinnen. Die Gegner wussten nicht ganz wie ihnen geschieht und sahen uns, wie wir uns selbst auch, der Sensation einen gewaltigen Schritt näher. Roy, vor der Suspendierung und der Absage (als Umgehung der Suspendierung) als Ersatzspieler eingeplant, musste/durfte nun jedes Spiel von Beginn an spielen und löste diese Aufgabe mit Bravour! Roy Affeldt verlor in allen vier Spielen am Samstag kein einziges Spiel und machte mit dem im Pfälzer Team an drei aufgestellten Jan Kämmerer kurzen Prozess in drei Sätzen. Beim Stand von nun 3:0 durfte unser Doppel Janz/Voßkühler zeigen, was sie aus den Gruppenspielen aus ihrem und für ihr Zusammenspiel gelernt haben. Mit einem 3:1-Sieg über Becker/Köhler wurde die Sensation perfekt gemacht. Mit dieser tollen Teamleistung wurde das Ziel schlagartig übertroffen und wir spielten um die Plätze 1-8. Hier trafen uns am Sonntag zunächst zwei schwere Brocken. Gegen den Tischtennis Verband Baden-Württemberg konnte lediglich Roy sein Einzel gewinnen, im anschließenden Spiel gegen Bayern konnte lediglich Fernando ein Einzel gewinnen. Im Spiel um Platz 7 gegen Thüringen wollten wir nochmals alles reinhauen, auch wenn der vorherige Tag seine Spuren hinterlassen hatte. Fernando brachte uns erneut mit einem knappen 3:2-Erfolg gegen Neudeck in Führung. Benjamin verlor anschließend deutlich gegen die gegnerische Nummer eins Franke. Beim Gesamtspielstand von 1:1 hatte Roy in seinem Einzel leider im fünften Satz mit 9:11 das Nachsehen, zeigte im Anschluss mit Fernando im Doppel allerdings eine starke Leistung (3:0). Fernando und Roy verloren im Anschluss beide ihre Einzel, Roy wieder im fünften Satz, Fernando in drei Durchgängen. Am Ende stand ein 2:4 gegen Thüringen zu Buche, welches sicherlich hätte auch anders ausgehen können. Zusammenfassend ist dieses Ergebnis in dieser Aufstellung ganz klar ein Erfolg, besonders weil diese Mannschaft nächstes Jahr genau so nochmals starten kann. Mit weiterhin harter Arbeit, dem gleichen Teamgeist und der gewonnenen Erfahrung ist im nächsten Jahr sicherlich nochmals ein ähnliches oder sogar besseres Ergebnis drin!
Bericht: Jan Kap-herr
Deutschlandpokal Schüler (U15)
Der Berliner Tisch- Tennis Verband trat zum Deutschland Pokal der U 15 jährigen in der Besetzung Jan Mathe (Füchse Berlin Reinickendorf), Nikita Skrynnikov und Romeo Falk (beide Köpenicker SV- Ajax) an. Gemeinsam setzten sie sich das Ziel unter die besten 10 Teams zu kommen. Dieser Enthusiasmus spiegelte sich auch in ihren Spielen wieder. Der Start gegen Thüringen hätte nicht besser laufen können. Romeo kämpfte sich nach einem 0:2 Rückstand in die Partie und drehte sie schließlich. Jan und Nikita ließen ihren Gegnern keine Chance und so stand es schnell 3:0. Jetzt fehlte nur noch der letzte Siegpunkt, den Jan und Nikita im Doppel leider noch nicht erzielen konnten. Im Spiel danach zeigte Jan jedoch seine Klasse gegen die Nummer 1 aus Thüringen und holte das 4: 1 und damit den Sieg.
Voller Energie starteten die drei Jungs dann in das zweite Spiel gegen Bremen und ließen in diesem Spiel nicht einmal einen Satzgewinn der Bremer- Auswahl zu, das Endresultat war demzufolge 4:0.
Danach folgte das abschließende Gruppenspiel gegen Sachsen- Anhalt. Sachsen- Anhalt in guter Besetzung versuchte alles gegen das stark auftretende Berliner Team, lag aber schnell 2:0 zurück durch einen spielerischen und taktisch gut spielenden Jan und einen clever spielenden Romeo. Leider musste sich Nikita im dritten Einzel knapp geschlagenen geben und somit hieß der Zwischenstand vor dem Doppel 2:1. Im Doppel zeigten Jan und Romeo, dass sie ein starkes Team sind und gewannen 3:1. Die Nummer 1 von Sachsen- Anhalt trat dann anschließend gegen die Nummer 1 aus Berlin, Jan Mathe, an. In einem schön anzusehendem und spannendem Spiel musste sich Jan knapp im fünften Satz geschlagen geben. Romeo machte jedoch inzwischen den 4:2 Sieg am Nebentisch klar.
Die Freude über den klaren Gruppensieg im B- Pool war groß und jetzt Stand die Zwischenrunde gegen das Rheinland um die Plätze 1- 8 an. Jan zeigte im ersten Spiel sein Können und ließ der Nummer 2 aus Thüringen keine Chance. Romeo musste sich, in seinem bis dahin schwächsten Spiel, nach 1:0 Führung, geschlagen geben. Auch Nikita verlor knapp und die Berliner Delegation lag erstmalig zurück. Nach einem schwachen Start im Doppel von Romeo und Jan kämpften sie sich in den fünften Satz. Der 1:8 Rückstand in dem Satz war denkbar schlecht, dennoch hieß es nach 9 weiteren Bällen wieder 9:9 und der letzte Satz, um den wichtigen Sieg im Doppel, ging in die Verlängerung. Nach spanenden Ballwechseln konnte sich jedoch das Doppel aus dem Rheinland durchsetzen und Berlin lag 1:3 zurück. Die nachfolgenden 3 Spiele mussten nun, für einen Sieg in der Zwischenrunde und einer Top 8 Platzierung, gewonnen werden. Jan trat nach dem Doppel gegen die Nummer 1 aus dem Rheinland an. Nach guten Ballwechseln und einem starken Spiel von Beiden unterlag Jan leider und das Berliner Team musste die erste Niederlage einstecken.
Enttäuscht von der Niederlage mussten sich Jan, Nikita und Romeo nochmal zusammenreißen, denn im letzten Spiel an diesem Tag ging es um die Plätze 9- 12 oder 13- 16. Pfalz hieß der Gegner und unser gesamtes Team glänzte durch starke Leistungen und ließ der Pfalz mit 4:0 keine Chancen. Der abschließende Sieg am ersten Wettkampftag bedeutete, dass wir am Sonntag um die Plätze 9- 12 spielen.
Erneut hieß der Gegner Thüringen die, im Gegensatz zum ersten Spiel, wesentlich stärker auftraten. Ein Sieg musste dennoch her, um das erklärte Ziel „Top 10“ zu erreichen. Nikita, am Sonntag an Position zwei, gewann das erste Einzel, gegen die eigentliche Nummer 2 aus Thüringen, denn Thüringen stellte taktisch auf mit der Nummer 1 an Position 2 und der Nummer 2 an Position 1. Somit musste Jan gleich gegen die Nummer 1 ran. Leider verlor er dieses Spiel knapp im fünften Satz und Thüringen holte den Ausgleich. Romeo ließ im dritten Einzel seinen Gegner keine Chance und holte die Führung zurück. Jan und Romeo gewannen das anschließende Doppel problemlos, wodurch nur noch 1 Punkt zum gewünschten Top 10- Ergebnis fehlte. Diesen Punkt holte Jan im zweiten Einzel, in dem er seinem Gegner keine Chance ließ.
Im letzten Spiel um Platz 10 trat die Berliner Delegation gegen das Team aus dem Saarland an. Romeo, der sich lediglich im Zwischenrundenspiel geschlagen geben musste, zeigte vor allem im Einzel und im Doppel mit Jan seine Klasse. Was am Ende leider nicht reichte, denn Nikita und Jan mussten in dem Spiel Niederlagen einstecken, was zum Endresultat von 2:4 gegen Saarland und somit den 10. Platz führte.
Das gesetzte Ziel der Berliner- Delegation wurde erreicht. Jan, der es an Platz 1 immer mit den schwersten Gegner zu tun hatte, zeigte im gesamten Turnierverlauf eine spielerisch und taktisch starke Leistung. Romeo überzeugte durch Cleverness und Übersicht im Spiel und Nikita durch Schnelligkeit und gute Platzierung. Insgesamt können die 3 Jungs stolz auf sich sein, da sie sehr gute Spiele zeigten und in der Besetzung ein tolles Ergebnis erzielten.
Bericht: Silvio Herbig
Alle Ergebnisse sind auch unter http://www.tischtennis.de/topsport/jugendschueler/deutschlandpokal.html zu finden.
Der Berliner Tisch-Tennis Verband gratuliert den Spielerinnen, Spielern und den Betreuern für die tollen Ergebnissen!