Trainerin Irina Palina sorgte vor dem ersten Ball für eine Überraschung: Sie zog die frischgebackene zweifache Deutsche Meisterin Shan Xiaona auf die dritte Position und stellte Irene Ivancan auf die Erste.
Wer Irene kennt, war nicht sonderlich beunruhigt, als die 30-jährige den ersten Satz sang und klanglos mit 4:11 abgab. Sofort nach dem Seitenwechsel war die Defensivstrategin voll konzentriert und zeigte Tischtennis vom Allerfeinsten. Irene variierte ihre Topspins sehr clever, mal mit Spin, mal mehr Geschwindigkeit, so dass Cheng I-Ching gar keinen Rhythmus mehr fand. An diesem variablen Spiel hielt die Abwehrkünstlerin das gesamte Match fest und siegte völlig verdient mit 3:1.
Das war ein Auftakt nach Maß und ließ den türkischen Fanblock an der Tischfront verstummen.
Beflügelt von der 1:0 Führung sicherte sich Gina Pota im nächsten Match gegen die gebürtige Chinesin Hu Melek gleich den ersten Satz in der Verlängerung. Im zweiten Durchgang lag die Ungarin schon aussichtsreich in Front aber dann agierte sie nicht mehr so losgelöst und musste den Ausgleich hinnehmen. Etwas von der Rolle überließ Gina der Türkin das Ruder und gab auch die folgenden zwei Sätze zum 1:3 Endstand ab.
Somit stand es zur Pause 1:1 und beide Trainer gingen mit dem gleichen Personal in die weiteren Matches auf den Positionen Eins und Zwei.
Nun lag es in der Hand von Shan Xiaona den Deutschen Pokalsieger wieder in Führung zu bringen. Ihr gegenüber stand die zweimalige Europameisterin Victoria Pavlovich. „Ich wollte diese Partie treffen, da Shan immer brandgefährlich gegen defensive Spielerinnen ist, aber heute hat etwas die Durchschlagskraft gefehlt“, erklärte „Ira“.
Zwar gewann „Nana“ den ersten Satz, doch im weiteren Spielverlauf zeigte „Vica“ ihr Kämpferherz, agierte nahezu fehlerlos und ließ unsere Spitzenspielerin teilweise verzweifeln. Knackpunkt dieser Partie war die hauchdünne Niederlage in der Verlängerung des dritten Satzes, danach lief bei der zweifachen Deutschen Meisterin nichts mehr zusammen.
Mit dem Rücken zur Wand und mit dem Wissen, dass bei einer Niederlage der Traum von dem zweiten Titel in der Champions-League wahrscheinlich geplatzt wäre, stieg Irene ein zweites Mal in die Box. Getragen von den Anfeuerungsrufen der ttc-Fans zeigte die Vize-Europameisterin von 2011 erneut eine unglaublich starke spielerische aber auch mentale Leistung. Irene fertigte Cheng I-Ching, die Nummer 26 der Welt, glatt in drei Sätzen ab aber besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass die Deutsche in allen drei Sätzen hinten lag und jeweils mit 11:9 die Oberhand behielt.
Nach drei Stunden bestritt Gina gegen Hu Melek das letzte Match. Die knapp 400 Zuschauer zeigten keine Spur von Müdigkeit und klatschten, schrien was das Zeug hielt. Etwas verunsichert von der ersten Niederlage gab die Nummer 2 des ttc direkt den ersten Satz ab. Doch Gina, die in den letzten Jahren viele wichtige Punkte für den Ostclub holte, enttäuschte auch gestern nicht. Wie ausgewechselt und in ihrer gewohnt lockeren Manier nahm die 29-jährige das Heft in die Hand, bewahrte auch in den kritischen Phasen des Spiels einen kühlen Kopf und besiegelte mit ihrem 3:1 Erfolg den 3:2 Gesamtsieg.
Nach dem verwandelten Matchball hielt es keinen ttc-Fan mehr auf den Sitzen, mit Standing Ovations feierten sie Gina und das gesamte Team.
„Ich bin noch immer sprachlos, die sechs Damen haben Tischtennis auf allerhöchstem Niveau zelebriert und ich bin unglaublich stolz auf unser Team“, freut sich ttc-Präsident Alexander Teichmann über den Sieg.
Damit haben die Damen für das Rückspiel am Sonntag, den 13.04.2014, eine komfortable Ausgangssituation geschaffen.
Details zur Fanreise nach Istanbul folgen in Kürze auf der Homepage des TTC Berlin Eastside: http://www.ttc-berlin-eastside.de
Quelle: Pressestelle, ttc berlin eastside e.V.