– Borchardt und Gözübüyük lösen Ticket nach Bamberg –
Die Hansestadt Bremen war am vergangenen Wochenende (4. und 5.2.) Austragungsort der Nordddeutschen Meisterschaften Damen / Herrren 2017. Unter Leitung des Verbandspräsidenten Michael Althoff gingen bei den Damen Sarah-Madeleine Schrödter (VfL Tegel), Xenia Steinorth (SC Siemensstadt) sowie die Nachwuchs-Asse Sina Henning, Belana Gawolek, Lisa Steinhäuser (alle Füchse Berlin) und Lilia Palina (ttc berlin eastside) an den Start während bei den Herren Sebastian Borchardt, Ali-Serdar Gözübüyük (Hertha BSC), Sebastian Stürzebecher (TTC Düppel Dentalsplace) und Turnier-Neuling Florian Stefanides (Füchse Berlin) die Berliner Farben vertraten.
Während Ausrichtung und Ablauf tadellos waren, stieß die Wahl der Spielbälle bei vielen Aktiven auf Unverständnis, denn das gewählte Modell sorgte mit seinem langsamen und zudem unregelmäßigen Absprungverhalten für erschwerte Spielbedingungen bei einer Veranstaltung, die doch für den Großteil der Aktiven einen Höhepunkt des jährlichen Einzelspielbetriebs bedeutet.
Im Damen Doppel musste die Paarung Xenia/Belana der unangenehm agierenden Kombination Bienert/Bruns bereits in der ersten Runde den Vortritt lassen. Jeweils ins Halbfinale schafften es die beiden anderen Berliner Doppel. Sina und Lilia drehten zunächst einen 0:2 Rückstand gegen Ludwig/Kabel (TTVSH), um danach, ebenfalls in fünf Sätzen, den favorisierten Hamburgerinnen Kersten/Greil ein Bein zu stellen. Fazlic/Meiß aus Schleswig-Holstein erwiesen sich dann im Halbfinale als zu stabil. Die starke Kombination Dahlke/Gericke (TTVSH) bildete in der gleichen Runde die Endstation für Sarah und Lisa, nachdem die beiden Berlinerinnen zuvor die verbandsübergreifende Paarung Hennig/Pokrovskaya sowie das bärenstarke Duo Dahms/Lautenschläger (TTVB) aus dem Rennen geworfen hatten.
Im Damen Einzel schafften es mit Sina und Sarah zwei Berliner Damen in die KO-Phase. Xenia, Belana und Lilia scheiterten als Gruppendritte und Lisa als Gruppenvierte. Richtig eng ging es dabei bei Xenia zu, die nur aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses Anka Gericke den Vortritt lassen musste. Lisa, Belana und Lilia zeigten jeweils gute Ansätze, mussten jedoch mitunter die Stärke ihrer Gegnerinnen anerkennen. Sarah hatte nach einem Sieg über Kersten aus Hamburg gegen Dahlke den Einzug ins Halbfinale schon auf dem Schläger. Die Schleswig-Holsteinerin ließ sich jedoch auch von einem 6:10 Rückstand im fünften Satz nicht beeindrucken und fing Sarah quasi auf der Zielgeraden ab. Sina traf zunächst auf Klara Bruns aus Bremen, der sie vor Wochenfrist bereits bei den Norddeutschen der Mädchen gegenüber gestanden hatte. Klara spielte dieses Mal deutlich druckvoller, jedoch konnte sich Sina in den entscheidenden Momenten immer wieder steigern und erarbeitete sich einen letztlich verdienten 4:2 Erfolg. Im Viertelfinale traf Sina dann auf ihre ehemalige Mannschaftskameradin Lydia Lautenschläger (TTVB). Sina spielte sehr druckvoll, doch Lydia brachte ein ums andere Mal den Schläger wieder hinter den Ball, war weder für Sina noch für eine andere Akteurin an diesem Tag zu bezwingen und sicherte sich so letztlich den Titel der Norddeutschen Einzelmeisterin.
Im Herren Doppel scheiterten Ali und Flo im Achtelfinale knapp mit 2:3 an der starken Kombination Wegner/Staack (TTVSH), während Borchi und Stürze sich bis ins Finale durchkämpften. Dort trafen sie auf Daniel Cords und Patrick Khazaeli vom Drittligisten SV Siek. Die beiden Schleswig-Holsteiner zeigten sich eine Spur bissiger und bezwangen die Berliner Kombination letztlich nicht unverdient.
Im Herren-Einzel gelang bis auf Flo allen Berlinern der Einzug in die Finalrunde. Ali zog dabei souverän seine Kreise und musste lediglich einen Satzverlust hinnehmen. Ebenfalls Gruppensieger wurden Stürze und Borchi, die jedoch beide ein Spiel abgeben mussten. In der Endrunde drückten unsere Berliner Jungs dann der Konkurrenz deutlich ihren Stempel auf. Während Borchi mit Siegen über Wegner und Titelverteidiger Leon Abich ins Finale einzog, standen sich nach ihren Viertelfinalsiegen Ali und Stürze im zweiten Halbfinale gegenüber und es wurde -wie zu erwarten- spektakulär. Stürze gab von Anfang an Gas und ging mit 3:0 Sätzen in Führung bevor ein enges 9:11 im vierten Satz die Wende brachte und Ali das Spiel zu seinen Gunsten drehen konnte. Im Finale der beiden Herthaner Borchi und Ali behielt letztendlich Borchi die Oberhand und sicherte sich verdient den Titel des Norddeutschen Einzelmeisters. Beide Finalisten vertreten Berlin nun bei den Deutschen Einzelmeisterschaften Anfang März in Bamberg und auch Stürze darf sich zumindest Hoffnungen machen noch ins Feld zu rücken.
Jens Ruland