Alle Ergebnisse DTTB Top 48 Jugend 19 in Brühl
Bericht zum Abschneiden von Lara Wiener (ASV Berlin) von Oliver Kuhnert
Am 05./.06.11.2022 fand in Brühl-Vochem (NRW) das TOP 48 der Jugend 19 statt. Bei den Mädchen repräsentierte Lara Wiener (ASV) den Berliner Verband. Für Lara war es die erste Teilnahme an einem Bundesranglistenturnier. Dass sie beim Konzert der Großen nicht die erste Geige spielen würde, war klar. Entsprechend bescheiden war die Zielsetzung: Kampf um jeden Ball, maximale Ausbeute an Erfahrungen und Erkenntnissen, Abtrotzen möglichst vieler kleiner Punkte durch nervig-cleveres Materialspiel, ein Sieg im Kampf um die vorletzten Plätze.
In der Vorrunde war Lara an die letzte Position ihrer 6er-Gruppe gesetzt. Ihre Gegnerinnen hatten zwischen 340 und 540 Punkte mehr als sie und spielen zwei bis fünf Ligen über ihr. Zwar konnte Lara erwartungsgemäß keinen Sieg einfahren, allerdings verlor sie in jedem Spiel ein bis zwei Sätze mit nur zwei Punkten Unterschied, gewann insgesamt vier Sätze und hatte sogar zwei Matchbälle gegen die spätere Gruppenzweite.
Lara war immer in den Spielphasen erfolgreich, wo es ihr gelang, mit guten Aufschlägen, giftigen Schupf- und Druckschupfbällen Fehler und Vorlagen zu erzwingen und ruhende bzw. lange Bälle kaltschnäuzig und mit variabler Platzierung mit VH-Schuss zu verwerten. Große technische Schwächen gab es hingegen beim VH-Block, beim VH-Schuss gegen Unterschnitt und beim VH-Schuss aus der Bewegung. Außerdem waren viele Bälle zu harmlos und zu berechenbar, als dass sie von Gegnerinnen dieses Niveaus nicht ausgenutzt worden wären. Auch die Quote leichter Fehler war insgesamt zu hoch. In mentaler Hinsicht mangelte es zwar nicht an Kampfbereitschaft, aber Konzentration und Körperspannung verschmolzen nie so lange miteinander, dass Lara mehr als ein bis zwei Sätze an ihrem Limit spielen konnte. Umso erstaunlicher war es, wie schwer sich die Gegnerinnen taten, vor allem gegen den Anti, den sie, von Endschlägen abgesehen, allesamt mieden. Es wäre tatsächlich mehr drin gewesen für Lara, aber es war natürlich nicht nur Pech, dass fast alle knappen Spielsituationen zu ihren Ungunsten ausgingen.
Nun galt es, in der Zwischenrunde, wo es nur noch um die Plätze 37 bis 48 ging, die Entgegennahme der roten Laterne zu verhindern. Es begann wenig verheißungsvoll. In ihrem ersten Spiel ging Lara sang- und klanglos unter, es wollte schier gar nichts gelingen. – „Mir hat es einfach an Konzentration gefehlt.“ Da sie eine Niederlage aus der Vorrunde mitgenommen hatte, war das letzte Spiel des Turniers zugleich die letzte Chance auf einen Sieg. – „Zum Schluss konnte ich mich noch einmal zusammenreißen und habe tatsächlich ein Spiel 3:0 gewonnen. Dies hat mich sehr glücklich gemacht, denn so habe ich mein persönliches Ziel erreicht.“ Ihre Gegnerin, die im gesamten Turnier keinen einzigen Satz gewann, war völlig überfordert.
Gemessen am Trainingsalter und am Trainingsumfang, kann Lara sowohl mit dem Ergebnis (Platz 41) als auch mit ihrer kämpferischen und spielerischen Leistung zufrieden sein. Will sie jedoch mehr erreichen – und das will sie –, ist klar, was und wie trainiert werden müsste. Dann wird sie zwar im Konzert der Großen noch immer nicht die erste Geige spielen, aber vielleicht für einen kleinen Trommelwirbel sorgen. Dafür bleiben ihr drei weitere Versuche.
Im Allgemeinen muss man leider feststellen, dass Berlin bei den Mädchen 19 (und bei den Mädchen 15) weit abgeschlagen hinter den Top-Verbänden liegt (vor allem BaWü, Westdeutschland, Hessen, Sachsen). Es liegt viel Arbeit vor uns, wenn sich daran etwas ändern soll.
Ein besonderer Dank geht an meine Freundin Ines, die uns als Fahrerin, Gutelaunebeauftragte und Edelfan zur Seite stand.
Bericht zum Abschneiden von Romeo Falk (TSV Rudow 1888) von Oliver Ceczka
Am Ende der zwei Tage steht nüchtern betrachtet „nur“ Platz 37-40 für Romeo Falk. Doch dieses Ergebnis spiegelt nicht ansatzweise wieder, wie dieses Turnierverlief.
Mit Gruppe B erwischte Romeo am Samstag die vielleicht ausgeglichenste Gruppe des ganzen Feldes. So standen nach vier Spielen drei Spieler mit 2:2 da und Romeo musste das letzte Spiel gegen Luke Hofferer aus Baden Würtemberg gewinnen, dann wäre er sogar Zweiter in der Gruppe geworden und er hätte um die Plätze 9-16 gespielt. Leider verlor er knapp mit 2:3 und 8:11 in diesem sehr spannenden Spiel und so wurde er nur Fünfter in der Gruppe. Am Sonntag spielte er somit um die Plätze 33-40. Das war sehr enttäuschend für Romeo doch so ist leider der Sport.
Am Sonntag folgten zwei weitere Fünf-Satz-Spiele, wovon er eines erfolgreich gestalten konnte.
Fazit: Auch wenn Platz 37 sich nicht besonders erfolgreich anhört, so überwiegt das Positive. Trotz eines Auslandsjahr kam Romeo zurück, gewinnt sofort die Landesrangliste in Berlin und spielt auf dem erweiterten Spitzenniveau beim Top48 des DTTB mit, dass für einen kleinen Berliner Verband ein gutes Zeichen ist. Es fehlen in den entscheidenden Momente die Erfahrung auf diesem hohen Niveau aber das er so viele Spiele komplett offen hält spricht immer noch für eine gute Portion Potenzial nach oben. Dies gilt es in den nächsten 12 Monaten abzurufen und zu erreichen. Auch gut ist, dass Romeo mit dem Selbstbewusstsein reingeht Platz 24 zu erreichen und sich nicht von den großen Verbänden beeindrucken lässt. Es gibt keinen Grund sich zu verstecken.