Bei den Europameisterschaften in Ekaterinburg holten sich Petrissa Solja und Shan Xiaona vom ttc berlin eastside zusammen mit der deutschen Nationalmannschaft zum dritten Mal in Folge die Goldmedaille. Komplettiert wurde die Mannschaft von Europa´s Nummer eins Han Ying, der Ex-Berlinerin Irene Ivancan und Sabine Winter.
Die Mannschaft um Trainerin Jie Schöpp ließ zu keinem Zeitpunkt Zweifel an der Titelverteidigung aufkommen.
In der Gruppenphase gab das Quintett gegen Tschechien, Slowakei und Weißrussland lediglich ein Spiel ab und sicherte somit im Schongang den Sieg in der Gruppe A. Ab dem Viertelfinale setzte Schöpp auf ihre Stammformation mit Han Ying, Shan und Petrissa. Zunächst besiegte das Trio die Nachbarn aus Österreich. Hier legten die Österreicherinnen zwar einen glänzenden Start mit einem Sieg von Polcanova gegen Shan hin aber dies blieb der einzige Lichtblick. Han Ying punktete gegen die Ex-Europameisterin Liu Jia sowie Polcanova und „Peti“ siegte im Duell gegen ihre Schwester Amelie schweren Herzens.
Im Halbfinale trafen die Favoritinnen auf die Gastgeberinnen aus Russland, die aber ohne Punktgewinn blieben. Hier leistete Noskova den härtesten Widerstand gegen Han Ying, danach baute Shan gegen die Ex-Berlinerin Mikhailova den Vorsprung aus und auf der dritten Position punktete erneut Petrissa gegen Tikhomirova.
Im Finale folgte gegen Rumänien erneut ein lupenreiner 3:0 Erfolg, der aber nur auf dem Papier so klar aussieht. Han Ying brachte die Deutschen mit einem haushohen 3:0 Erfolg über Szocs in Führung. Danach stieg Shan gegen Samara in die Box. „Nana“ musste in den ersten beiden Durchgängen mehrere Rückstände aufholen und drei Satzbälle abwehren, bevor sie ihrerseits die wichtige 2:0 Satzführung verbuchen konnte, denn danach war der Widerstand von der Linkshänderin gebrochen. Im dritten Match zwischen Petrissa und Monteiro-Dodean wurde der Spannungsbogen noch mehr gespannt. Zunächst hatte Berlin´s Nummer eins das Geschehen gegen die 27-jährige voll in der Hand und lag komfortabel mit 2:0 vorne. Doch dann agierte die abgebrühte zweifache Deutsche Meisterin etwas zu passiv und vertagte den Sieg auf den Entscheidungssatz, den „Peti“ hauchdünn mit 11:9 für sich entschied.
Nach dem Siegpunkt war die Mannschaft nicht mehr auf den Sitzen zu halten und stürmten auf die Matchwinnerin.
Einzel: Petrissa Solja verpasst erste EM-Einzelmedaille
„Petrissa Solja hat die erste EM-Einzelmedaille in ihrer Laufbahn verpasst. Die 21-jährige dreifache Team-Europameisterin und Doppel-Europameisterin 2013 unterlag im Viertelfinale der an Position vier gesetzten Abwehrspielerin Li Jie (Niederlande) in fünf Sätzen. Gehandicapt wurde Solja durch Schmerzen im linken Schlagarm. „Ich denke, im Großen und Ganzen kann ich mit dem Turnier zufrieden sein“, sagte eine enttäuschte, aber gefasste Deutsche Meisterin nach ihrem ersten EM-Einzelviertelfinale. Das Erreichen der Runde der letzten Acht ist Soljas beste Einzel-Platzierung bei einer EM.
Shan Xiaona hat die Neuauflage des EM-Finals von 2013 leider verloren. Gegen Li Fen (Schweden) gab es wie vor zwei Jahren eine 2:4-Niederlage – diesmal im Achtelfinale.
Doppel: Shan/Solja vergeben Führung und Matchball im sechsten Satz
3:2 in den Sätzen, 9:6-Führung und Matchball bei 12:11: Petrissa Solja und Shan Xiaona standen ganz dich vor der ihrer ersten EM-Halbfinalteilnahme. Doch am Ende triumphierten Pota/Samara (Ungarn/Rumänien) im siebten Satz. „Pota/Samara sind ein gutes Doppel, spielen sehr unangenehm. Nana, Peti und Pota sind in Berlin Teamkolleginnen. Pota weiß daher auch genau, wie sie gegen Nana zu spielen hat. Es war schade, dass wir die 9:6-Führung im sechsten Satz nicht nutzen konnten“, analysierte Bundestrainerin Jie Schöpp, die sich auch um Shan Xiaonas rechten Oberschenkel sorgte. „Man sieht, dass sie nicht rund läuft, körperlich geschwächt ist. Sie kommt ganz schlecht in die tiefe Vorhand. Die Spiele am Freitag haben das eher verschlechtert“, so Schöpp.“
Die Ergebnisse der Herren und weitere News der EM beim DTTB:
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Autor: Pressestelle – ttc berlin eastside & DTTB
Quellen: http://www.ttc-berlin-eastside.de und http://www.tischtennis.de
Fotos: Manfred Schillings