Am 22./23. Juni trafen sich in Cottbus die Mannschaften aus den Nordverbänden Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Berlin zum jährlichen Stelldichein. Leider waren die Kollegen aus Niedersachsen nicht dabei, das wird im kommenden Jahr hoffentlich wieder anders sein. Der BTTV schickte gleich zwei Teams ins Rennen, die Anreise war ja nicht allzu weit für uns. Die Berliner Delegation um Falk Haferkorn, Frank Röbisch, Christian Nohl, Martin Becker, Stefan Labitzke und Thomas Brunner wurde angeführt von Schieri-Urgestein und Verbands-Ehrenmitglied Walter Zickert, der seit 1967 als Schiedsrichter aktiv ist und viele Jahre Obmann des BTTV war. Eine im Vorfeld bekannt gewordene Absage wurde durch Nicole Löschner (WTTV) glatt kompensiert, vielen Dank dafür 😉 ! Martin nahm die Organisation für uns in seine bewährten Hände, alles klappte somit geräuschlos.
Es waren in Summe 15 Mannschaften am Start, gespielt wurde zunächst in 4 Gruppen jeder gegen jeden und über 2 Gewinnsätze. Die Endrunde der Gleichplatzierten Teams aus der Vorrunde wurde dann über 3 Gewinnsätze ausgetragen. Bei dem Turnier geht es nicht vordergründig „um alles“, so wurden einige Teams auf Grund von Absagen mit Spielenden anderer Verbände bereichert. Das Spielsystem – wie soll es anders sein? – steht in keiner Ordnung: 4-er Mannschaft mit zwei frei wählbaren Startdoppeln, dann 1-1, 2-2, 3-3 und 4-4, wobei der TTR/die Live-PZ die Rangfolge innerhalb der Mannschaften vorgibt. Neben gleich 8 Abweichungen zur WO stand in den Durchführungsbestimmungen zum Turnier auch „Alkoholische Getränke … sind in der Sporthalle untersagt.“. Das war eigentlich unnötig, denn in der Spielstätte Sandow waren am Samstag gefühlte 40 °C. Und gekühlte Getränke „mit“ wurden einvernehmlich und ohne Protest am Freitag- und Samstagabend genossen. Das Radisson Blue bot den Teilnehmenden auch dafür beste Bedingungen.
Unsere Zweite mit Nicole, Falk, Frank und Walter beendete als Zweiter die Gruppe nach Niederlagen gegen TTVSH-1 und HaTTV-2 sowie einem Sieg gegen WTTV/TTVSA. In der Endrunde um die Plätze 5-8 dann blieb man sogar ungeschlagen und landete nach Unentschieden gegen TTVSH/TTVMV und HaTTV-1 und einem Sieg gegen TTVSH-2 auf dem sechsten Platz. Das war nicht zu erwarten und höchst erfreulich für uns, die Sorge um die Rote Laterne völlig unbegründet und nur von ganz kurzer Dauer!
Unsere Erste zählte auch in diesem Jahr ein bisschen zum Favoritenkreis, wobei ja nie ganz klar ist, wen die Verbände alles werden aufbieten können. Die Vorrunde überstanden wir makellos gegen TTVB-2, TTVSH-3 und TTVSH/TTVMV. In der Endrunde glänzten wir abermals gegen TTVSH-1 und TTVSA, es kam also zum erhofften Endspiel gegen Dauerrivale TTV Brandenburg-1. Da wir bis hier 2 Sätze mehr abgaben als die Brandenburger und die Aufstellungen beider Mannschaften sehr ausgewogen waren, konnte uns nur ein Sieg zum Gesamterfolg helfen. Der Anfang ließ aufhorchen, wir brachten die Gastgeber mit einer 3:1-Führung in arge Bedrängnis. Christian führte gar noch 2:1 gegen Altmeister Bela Balint, am Ende jedoch unterlagen er und auch Martin, das Unentschieden reichte somit nicht zum Turniersieg, 3 Sätze fehlten uns.
Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen, das reich und bunt gedeckte Buffet und die unzähligen Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Verbände am Abend taten ihr Übriges. Von Verbandsschiedsrichtern bis hin zu International Umpire-Blue Badge, den Schieris am Tisch mit der weltweit höchsten Qualifikation, war alles vertreten. Man traf alte und neue Bekannte, hatte viel zu erzählen über Vereins- und Verbandsarbeit, Anekdoten aus dem Schierileben, von gemeinsamen Erfahrungen. Nach der Siegerehrung am Abend wurde unser Stefan mit dem Pokal der Stadt Cottbus zudem als „Bester Einzelspieler“ des Turniers geehrt, und das zu Recht! Das Ausrichter-Team um Steffen Swat und Giselher Segieth wurde von den teilnehmenden Verbänden mit Souvenirs und lukullischen Köstlichkeiten dankend beschenkt, bevor der Cottbuser Postkutscher auf humoristische Art Wissen über die Region der Austragungsstadt zum Besten gab.
Die Gastgeber boten am Sonntag zum Abschluss eine schöne Kahnfahrt im nahen Spreewald an, die wir und unsere Begleitungen gerne nutzten. Vielen Dank und unser Kompliment an die Brandenburger! Alles in allem erlebten wir wieder eine sehr gelungene Veranstaltung, die nach Fortsetzung ruft: im kommenden Jahr werden die Kollegen aus Bremen Gastgeber sein – das sollten wir uns nicht entgehen lassen!
Einige Bilder sind hier zu finden:
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